Zwischen Krisen und Chancen – Wie geopolitische Verhandlungen die Ölpreise bewegen

16. Mai 2025

Nach mehreren Tagen mit spürbaren Kursverlusten haben sich die Ölpreise am Freitag stabilisiert. Ein möglicher Atomdeal zwischen den USA und dem Iran bleibt ein belastender Faktor, auch wenn die erwarteten Auswirkungen auf das globale Ölangebot begrenzt sein könnten. Dennoch bleibt das Risiko einer Angebotsausweitung in den kommenden Monaten bestehen.

Am Donnerstag verzeichneten die Ölpreise an ICE und NYMEX zwischenzeitlich ein Minus von bis zu 2,4 Prozent. Auslöser war die Ankündigung von Donald Trump, dass man „kurz vor einer Einigung“ mit Teheran stehe. Auch der Iran hatte zuvor seine Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Allerdings relativierten Insider diese optimistischen Signale, da die Differenzen zwischen den beiden Staaten weiterhin erheblich seien.

Ein ähnlich komplexes Bild zeigt sich bei den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Ein mit Spannung erwartetes persönliches Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Kreml-Chef Wladimir Putin fand gestern nicht statt. Stattdessen sollen in den kommenden Tagen trilaterale Gespräche in Istanbul stattfinden, an denen neben der Ukraine, Russland und der Türkei auch die USA beteiligt sein werden. Dies bestätigte das türkische Aussenministerium. Ob es auch zu direkten Vierergesprächen kommen wird, bleibt jedoch ungewiss.

Sollten diese Verhandlungen erfolgreich verlaufen, könnte dies ebenfalls zu einer Lockerung oder Aufhebung von Sanktionen führen – diesmal gegen Russland. Dies würde das Angebot an russischem Öl auf dem Weltmarkt deutlich erhöhen und ebenfalls preisdämpfend wirken.

Insgesamt bleibt die fundamentale Lage für den Ölmarkt weiterhin angespannt. Dies unterstreichen auch die jüngsten Monatsberichte der EIA, OPEC und IEA, die trotz leicht optimistischerer Prognosen im Vergleich zum Vormonat weiterhin von einer robusten Angebotslage ausgehen. Gleichzeitig bleibt die Entwicklung der Nachfrage aufgrund der ungelösten Handelskonflikte unsicher, während die OPEC+ ihre Fördermengen weiter ausweitet.

Börsendaten 16.05.2025 um 08:46 Uhr
ICE-Gasoil JUN 619.25$
ICE-Brent JUL 64.25$
NY-Rohöl WTI JUN: 61.58$
US-Dollar/CHF: 0.8347
Rheinfracht nach Basel: 65.00

Kontakt

Gerber Energie

Birgistrasse 2
CH-8304 Wallisellen 

Tel 044 839 20 00 
Fax 044 839 20 09

E-Mail
infonoSpam@gerber-heizoel.noSpamch