09. September 2025
Die Ölpreise sind zu Beginn der neuen Handelswoche gestiegen, nachdem der US-Präsident eine mögliche zweite Sanktionsrunde gegen Russland angekündigt hat. Der Markt reagiert zwar sensibel auf diese Drohung, wartet jedoch noch auf konkrete Massnahmen.
Von Seiten der OPEC+ herrscht derzeit Uneinigkeit. Acht Mitglieder der Allianz, die seit Anfang 2024 freiwillig zusätzliche Förderkürzungen vorgenommen haben, wollen diese Massnahmen im Oktober weiter lockern. Die geplante Produktionssteigerung fällt mit 137.000 Barrel pro Tag jedoch geringer aus als in den Vormonaten und auch als vielerorts erwartet.
Gleichzeitig hat Saudi Aramco die Preise für Rohöllieferungen im Oktober gesenkt – sowohl für Asien als auch für Europa und die USA –, offenbar mit dem Ziel, Marktanteile trotz eines insgesamt höheren Angebots zu sichern. Ob die tatsächlichen Fördermengen der OPEC+ im Oktober spürbar steigen, bleibt abzuwarten. Denn der aktuelle Kompensationsplan der Organisation sieht für manche Länder, wie etwa den Irak, weiterhin monatliche Kürzungen vor. Andere Länder, darunter Kasachstan, halten sich seit Monaten nicht mehr an entsprechende Vorgaben.
Wie sich die Versorgungssituation in den kommenden Monaten entwickelt, hängt nicht nur vom weiteren Vorgehen der USA gegenüber Russland ab, sondern auch stark von der Nachfrageseite. Mit dem Ende der Sommersaison könnte die globale Nachfrage zurückgehen. Zwar legten Chinas Rohölimporte im August erneut zu, unter anderem aufgrund strategischer Lageraufstockungen. Doch die Unsicherheit über den Ausgang der Handelsgespräche zwischen den USA und China birgt Risiken – insbesondere im Falle einer erneuten Eskalation durch neue Zölle.
Weitere Hinweise auf die Markteinschätzung liefert der Monatsbericht der EIA, der am Abend veröffentlicht wird. Allerdings dürften die jüngsten OPEC+-Entscheidungen darin noch nicht berücksichtigt sein. Zusätzlich werden um 22:30 Uhr die wöchentlichen US-Bestandsdaten des API erwartet.
Auch vom Währungsmarkt könnten Impulse kommen: Ein jüngst gescheitertes Misstrauensvotum in Frankreich könnte den Euro unter Druck setzen. Ein schwächerer Euro gegenüber dem US-Dollar würde Ölimporte für Käufer im Euroraum verteuern und somit die Nachfrage nach US-gehandelten Ölfutures dämpfen
Börsendaten 09.09.2025 um 08:46 Uhr
ICE-Gasoil SEP: 696.00$
ICE-Brent NOV: 66.54$
NY-Rohöl WTI OKT: 62.76$
US-Dollar/CHF: 0.7925
Rheinfracht nach Basel: 18.50