11. Juli 2025
Nach der gestrigen Abwärtskorrektur stabilisieren sich die Ölpreise zum Wochenschluss wieder, bewegen sich jedoch weiterhin auf einem niedrigeren Niveau. Belastend wirken nach wie vor geopolitische Spannungen und wirtschaftspolitische Unsicherheiten, allen voran die anhaltenden Zollankündigungen der USA.
Die OPEC veröffentlichte gestern ihren aktuellen World Oil Outlook und hat dabei die Nachfrageprognosen für die Jahre 2026 bis 2029 gesenkt. Als Hauptgrund wird das nachlassende Wachstum in China genannt, das sich nur langsam von der wirtschaftlichen Schwäche erholt. Hinzu kommt der zunehmende Umstieg auf E-Mobilität, der den langfristigen Ölbedarf dämpft.
Parallel dazu verschärft die US-Regierung ihren handelspolitischen Kurs. Neue Importzölle – darunter eine Sonderabgabe von 35 % auf kanadische Produkte – sollen ab dem 1. August in Kraft treten und sorgen international für Kritik. Zusätzlich kündigte Präsident Trump für Montag eine „bedeutende Erklärung“ zu Russland an. Diese könnte weitere Sanktionen betreffen, insbesondere im Ölsektor.
Aus Marktsicht bleibt der Sommer angespannt: Trotz bestehender Überangebotsschätzungen – etwa durch die US-Energiebehörde EIA – stützt die saisonal starke Nachfrage derzeit die Preisniveaus. Der heute erwartete Monatsbericht der IEA könnte neue Impulse liefern, wobei tendenziell mit einer ähnlich vorsichtigen Einschätzung gerechnet wird.
Insgesamt bleibt der Ölmarkt im Spannungsfeld zwischen Angebotsüberschuss, geopolitischen Risiken und gedämpften Nachfrageerwartungen. Die Lage bleibt unübersichtlich – die kurzfristige Markteinschätzung daher neutral.
Börsendaten 11.07.2025 um 07:41 Uhr
ICE-Gasoil AUG: 692.00$
ICE-Brent SEP: 68.92$
NY-Rohöl WTI AUG: 66.90$
US-Dollar/CHF: 0.7972
Rheinfracht nach Basel: 43.25