Schweizer Energiemarkt: stabile Frachten, unklare Impulse von aussen

Zurzeit herrscht am Ölmarkt eine eher ruhige Sommerstimmung. Die Diskussionen rund um mögliche Friedensbemühungen in der Ukraine stehen im Vordergrund, bringen aber bislang wenig greifbare Ergebnisse.

Solange es keinen Waffenstillstand gibt, bleiben Überlegungen zu internationalen Friedenstruppen reine Theorie. Selbst Donald Trump, der sich stark für eine Lösung einsetzt, äussert Zweifel, ob Russland überhaupt zu einem Deal bereit ist.

Ein möglicher Frieden würde nicht nur Menschenleben retten, sondern auch die Rohstoffmärkte beeinflussen. Analysten verweisen darauf, dass ein Ende des Krieges das Ölangebot erhöhen und damit die Preise auf den Weltmärkten drücken könnte.

Im Moment zeigen sich die Händler allerdings zurückhaltend. Unsicherheit besteht vor allem darüber, ob Sanktionen gegen Moskau gelockert werden oder ob neue Strafmassnahmen drohen. Ohne klare Perspektive sehen viele Marktteilnehmer die Zukunft eher schwach.

Die OPEC hat angekündigt, im September nochmals zusätzliches Öl bereitzustellen. Gleichzeitig belasten US-Zölle den Welthandel, wenn auch nicht so stark wie ursprünglich befürchtet. Experten erwarten deshalb, dass der Brent-Preis im vierten Quartal von aktuell rund 66 Dollar auf etwa 63 Dollar sinken könnte.

Kurzfristige Impulse durch Lagerdaten aus den USA hatten zuletzt kaum Einfluss. Sollte es jedoch tatsächlich zu einem Ausfall der grossen BP-Raffinerie in Whiting (Indiana) kommen, könnte dies die Märkte spürbar bewegen und die Preise kurzfristig stützen.

Ausblick Schweiz:
Fundamental ist die Lage heute eher neutral einzuschätzen. Da sich die Gasoil-Notierungen im Vergleich zu Rohöl zuletzt etwas fester zeigten, ist im Inland am Morgen mit leicht höheren Preisen zu rechnen.

Börsendaten 20.08.2025 um 08:56
ICE-Gasoil SEP: 0664.25$
ICE-Brent OKT:  66.34$
NY-Rohöl WTI SEP: 62.80$
US-Dollar/CHF: 0.8083
Rheinfracht nach Basel: 24.00