11. Juni 2025
Nach den jüngsten Preisgewinnen legten die Rohölmärkte am Dienstag eine Pause ein. Sowohl Brent als auch WTI schafften es nicht, über die bisherigen Widerstände hinauszubrechen – trotz positiver Signale aus den Handelsgesprächen zwischen den USA und China. Zwar wurde ein Rahmenabkommen angekündigt, doch bleibt unklar, ob es von Trump und Xi abgesegnet wird. Zudem bleiben laut Experten grundlegende Differenzen zwischen beiden Ländern bestehen.
Analysten sehen Potenzial – aber auch Risiken
Charu Chanana von Saxo Markets betont, dass die Märkte zwar positiv auf eine Annäherung reagieren könnten, jedoch Unsicherheit bleibt. Tony Sycamore von IG sieht in den Gesprächen eine mögliche Stütze für die Konjunktur in China und den USA – was die Ölnachfrage stärken könnte.
EIA senkt Nachfrageprognose für 2025
Die US-Energiebehörde EIA erwartet für 2025 nun ein globales Nachfragewachstum von 0,79 Mio. Barrel pro Tag – rund 200'000 Barrel weniger als zuvor. Gleichzeitig rechnet sie mit mehr Angebot, was zu steigenden Lagerbeständen führen dürfte. Die Preisprognosen wurden entsprechend gesenkt: Für Brent erwartet die EIA Ende 2025 nur noch 61 Dollar pro Fass (vorher 64 Dollar). Die Erwartung für 2026 liegt bei 59,24 Dollar. Beim US-Öl WTI rechnet man für 2026 mit 55,58 Dollar.
US-Lagerdaten und Iran-Gespräche im Fokus
Heute Nachmittag liefert der DOE-Bericht neue Daten zur US-Nachfrage – wichtig, da die Berichtswoche das Memorial-Day-Wochenende umfasst, den Start der US-Fahrsaison. Auch die unklar terminierten Atomgespräche zwischen den USA und dem Iran könnten den Markt in den kommenden Tagen bewegen.
Aktuelle Tendenz: Stabilisierung, Inlandspreise rückläufig
Am Mittwochmorgen zeigen die Ölpreise eine leichte Erholung. Für die Inlandspreise in der Schweiz ergibt sich im Vergleich zu gestern rechnerisch ein gewisser Spielraum für Rückgänge.
Börsendaten 11.06.2025 um 08:47
ICE-Gasoil JUN: 636.75$
ICE-Brent AUG: 66.71$
NY-Rohöl WTI JUL: 64.87$
US-Dollar/CHF: 0.8226
Rheinfracht nach Basel: 22.00