25. April 2025
Die Ölpreise zeigen sich zum Wochenausklang zwar leicht erholt, stehen jedoch insgesamt vor einem Wochenverlust. Hauptgrund dafür ist die Aussicht auf ein wachsendes Angebot infolge erhöhter Fördermengen durch OPEC+ – insbesondere nach der Ankündigung Kasachstans, sich nicht länger an die Förderquoten zu halten. Zusätzlich plant die OPEC+ eine Ausweitung der Produktion im Juni. Das nächste offizielle OPEC+-Treffen ist für den 5. Mai angesetzt.
Auch geopolitische Unsicherheiten belasten die Märkte. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China bleibt ungelöst – widersprüchliche Aussagen aus Washington und Peking sorgen für Verwirrung und schwächen das Marktvertrauen.
Parallel dazu gibt es diplomatische Signale, dass sich die USA und Russland einer Lösung im Ukraine-Konflikt annähern könnten. Trotz laufender Angriffe auf Kiew wird von russischer Seite ein möglicher Frieden thematisiert. Eine Entspannung in diesem Konflikt könnte zu einer Lockerung der Sanktionen gegen Russland führen und damit zusätzliches Öl auf den Weltmarkt bringen – was preisdämpfend wirken würde.
Auch der Iran rückt in den Fokus: Der iranische Aussenminister signalisiert Verhandlungsbereitschaft über das Atomprogramm. Eine Einigung könnte zur Aufhebung bestehender Sanktionen führen und bis zu 1 Mio. Barrel Öl pro Tag zusätzlich auf den Markt bringen. Der Iran ist der drittgrösste Produzent innerhalb der OPEC.
Wetter- und Logistiklage – Fokus Rhein
Witterungsbedingt gab es in dieser Woche zwei Regentage, wodurch sich die Situation am Rhein kurzfristig leicht entspannt hat. Dennoch bleibt die Lage angespannt und wird weiterhin genau beobachtet. Für die kommende Woche ist erneut sonniges und trockenes Wetter prognostiziert, was zu sinkenden Pegelständen und damit potenziell steigenden Frachtkosten führen könnte.
Fazit
Die Ölpreise stehen derzeit unter dem Einfluss zahlreicher preisdrückender Faktoren. Das Überangebot durch OPEC+, mögliche geopolitische Entspannungen sowie Fortschritte bei den Iran-Gesprächen deuten auf eine anhaltend bearishe Grundstimmung hin. Kurzfristige Preiserholungen – wie aktuell am Freitag – ändern wenig am insgesamt negativen Trend. Hinzu kommen logistische Unsicherheiten entlang des Rheins, die sich bei anhaltend trockenem Wetter rasch wieder verschärfen könnten.
Börsendaten 25.04.2025 um 09:10 Uhr
ICE-Gasoil MAI 630.00$
ICE-Brent JUNI66.91$
NY-Rohöl WTI JUN: 63.21$
US-Dollar/CHF: 0.8308
Rheinfracht nach Basel: 105.00