Ölpreise zwischen Nachfrageängsten und geopolitischer Unsicherheit

20. Mai 2025

Zum Wochenstart sorgten zunächst Nachfragesorgen für Druck an den Ölmärkten. Auslöser war die Abstufung der US-Kreditwürdigkeit durch Moody’s – die Ratingagentur entzog den USA die Spitzenbewertung AAA. Dies schürte Unsicherheit und belastete die Ölpreise.

 

Im Tagesverlauf verlagerte sich der Fokus allerdings wieder auf geopolitische Entwicklungen. Im Zentrum standen dabei zwei Gespräche: Die laufenden Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran sowie ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über mögliche Waffenstillstandsverhandlungen im Ukraine-Konflikt.

 

Marktanalysten halten Brent derzeit bei 66 bis 67 US-Dollar pro Barrel für überteuert. Ein mögliches Atomabkommen mit dem Iran könnte das globale Angebot kurzfristig um 300’000 bis 400’000 Barrel pro Tag erhöhen – was das bereits erwartete Überangebot im Jahr 2025 verstärken und die Preise zusätzlich belasten würde. Eine Einigung scheint aktuell jedoch wenig wahrscheinlich.

 

Die Umstellung der Terminstruktur am Ölmarkt – von einer knappen Versorgungslage (Backwardation) hin zu einem Angebotsüberhang (Contango) – verläuft derzeit langsamer als angenommen. Grund dafür ist die Unsicherheit rund um die Iran-Verhandlungen.

 

Heute Abend liefert das API wie gewohnt erste US-Lagerdaten. Der umfassendere Wochenbericht des US-Energieministeriums (DOE) folgt morgen Nachmittag.

 

Am Morgen notieren die Ölpreise leicht unterhalb der gestrigen Tageshochs. Der Markt bleibt vorerst richtungslos – entscheidende Impulse werden von den Lagerdaten und dem weiteren Verlauf der Iran-Gespräche erwartet.

 

Börsendaten 20.05.2025 um 09:30 Uhr

ICE-Gasoil JUN 613.25$

ICE-Brent JUL 65.13$

NY-Rohöl WTI JUN: 62.31$

US-Dollar/CHF: 0.8327

Rheinfracht nach Basel: 60.00

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