Ölpreise unter Druck – Markt reagiert auf politische Signale und OPEC+-Erwartungen

27. Juni 2025

Zu Wochenbeginn sorgte eine Äusserung von US-Präsident Donald Trump für Bewegung an den internationalen Ölmärkten. In einem Social-Media-Post sprach er von einer möglichen Deeskalation im Nahen Osten – konkret zwischen Israel und dem Iran. Die Folge: Rohölpreise fielen deutlich und verzeichneten den stärksten Rückgang innerhalb von zwei Tagen seit den ersten Pandemiewochen im Jahr 2020. Ob dieser diplomatische Impuls tatsächlich zu konkreten Fortschritten, etwa bei den festgefahrenen Atomverhandlungen mit dem Iran, führen wird, ist derzeit noch offen.

 

Während Trump von einer baldigen Wiederaufnahme der Gespräche sprach, zeigte sich Teheran zurückhaltend. Der iranische Aussenminister äusserte sich zuletzt skeptisch, was einen baldigen Neustart der Verhandlungen angeht. Es bleibt abzuwarten, ob aus Washington weitere klärende Signale folgen werden.

 

Zusätzlich für Unsicherheit sorgt die widersprüchliche Linie der US-Regierung in Bezug auf Sanktionen gegen chinesische Raffinerien und Ölimporteure. Anfang der Woche standen Lockerungen im Raum – nur um kurz darauf wieder infrage gestellt zu werden. Für den Ölhandel bedeutet das: erhöhte Vorsicht bei der Einschätzung künftiger Importströme, insbesondere aus Asien.

 

Mit der vorübergehenden Entspannung in der Nahost-Region richtet sich die Aufmerksamkeit nun auf das nächste Treffen der erweiterten OPEC-Gruppe. Am 6. Juli wollen die Förderländer entscheiden, ob sie ihre bisherigen freiwilligen Produktionskürzungen – die seit Anfang des zweiten Quartals teilweise gelockert wurden – im August weiter zurückfahren.

 

In Fachkreisen wird bereits spekuliert, dass Russland einem weiteren Anstieg der Fördermengen zustimmen könnte. Marktanalysten wie Robert Rennie von Westpac erwarten eine Ausweitung um rund 400'000 Barrel pro Tag.

 

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor für die Ölnachfrage kommt aus dem Bereich der internationalen Handelspolitik. Bis zum 9. Juli erwartet man Ergebnisse aus den laufenden Gesprächen der USA mit verschiedenen Wirtschaftspartnern. Sollten keine Einigungen erzielt werden, könnten ausgesetzte Strafzölle wieder aktiviert werden – mit möglichen negativen Folgen für die globale Konjunktur und damit auch für den Ölverbrauch.

 

Börsendaten 27.06.2025 um 08:50 Uhr

ICE-Gasoil JUL: 684.50$
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