Ölmärkte warten auf Trump-Putin-Treffen – Frachten am Oberrhein steigen

13. August 2025

Die Ölmärkte richten den Blick auf das Treffen zwischen US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin am Freitag. Dabei soll es um mögliche Schritte zur Beendigung des Ukraine-Kriegs gehen. Trump und seine Sprecherin haben die Erwartungen jedoch bewusst gedämpft.

Gao Jian, Analyst bei Qisheng Futures Co., hält einen Waffenstillstand ohne die EU und die Ukraine am Verhandlungstisch für schwierig. Für den Ölmarkt könnte schon ein Signal für Fortschritte in der Deeskalation reichen, um den Preisdruck zu mindern. Sollte Trump vom Gespräch enttäuscht sein, könnten neue US-Sanktionen gegen Russland folgen – was die Ölpreise stützen würde. Bis dahin wird mit einer eher abwartenden Haltung der Marktteilnehmer gerechnet.

Einfluss der Marktberichte
Die jüngsten Einschätzungen von OPEC, EIA und IEA könnten ebenfalls Einfluss auf die Preisentwicklung haben:

  • OPEC und EIA haben ihre Prognosen für das weltweite Nachfragewachstum 2026 um je 0,1 Mio. Barrel pro Tag (B/T) erhöht.
  • Die OPEC erwartet ein Plus von 1,4 Mio. B/T, die EIA ist mit 1,2 Mio. B/T vorsichtiger.
  • Die EIA prognostiziert für das kommende Jahr ein stärkeres Überangebot, unter anderem wegen höherer OPEC-Produktion.
  • OECD-Ölbestände könnten 2026 um 113 Mio. Barrel steigen, die Preise für Brent und WTI dürften niedriger ausfallen als 2025.
  • Die US-Rohölproduktion könnte leicht auf 13,28 Mio. B/T zurückgehen.

Kurzfristige Marktdaten
Heute um 16:30 Uhr wird der DOE-Ölbestandsbericht veröffentlicht. Laut API sind die US-Rohölvorräte in der Woche bis zum 8. August gestiegen.
Die Öl-Futures an ICE und NYMEX haben am Morgen ihre Vortagestiefs leicht unterschritten, jedoch ohne grosse Abwärtsdynamik. Durch die gestrigen Preisrückgänge und den gestiegenen EUR/USD-Kurs ergibt sich für die Schweiz weiterhin rechnerisches Potenzial für Preisabschläge.

Frachten am Oberrhein – Signale für die Schweiz
Nach mehreren Wochen mit sinkenden Frachtraten steigen die Preise am Oberrhein erstmals wieder leicht. Grund ist das anhaltende Hochdruckwetter über Deutschland, das die Pegelstände des Rheins weiter sinken lässt. Erste Händler im Oberrheingebiet reagieren bereits mit mehr Frachtanfragen. Viele Marktteilnehmer bleiben jedoch noch abwartend und wollen die Entwicklung der kommenden Tage beobachten. Für den Schweizer Markt könnte dies mittelfristig zu höheren Transportkosten führen, falls sich der Trend fortsetzt.

Börsendaten 13.08.2025 um 08:42
ICE-Gasoil SEP: 656.50$
ICE-Brent OKT:  66.08$
NY-Rohöl WTI SEP: 63.09$
US-Dollar/CHF: 0.8061
Rheinfracht nach Basel: 27.00

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