13. Mai 2025
Die Ölpreise können heute nicht an den starken Anstieg vom Vortag anknüpfen und geben heute Morgen wieder etwas nach. Die Freude über eine vorläufige Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China war nur von kurzer Dauer. Nun stehen erneut Sorgen über das weltweite Ölangebot und geopolitische Risiken im Vordergrund.
Am Wochenende hatten sich die USA und China darauf geeinigt, ihre gegenseitigen Strafzölle für mindestens 90 Tage zu senken. Diese Einigung sorgte am Montag für Auftrieb an den Finanz- und Rohstoffmärkten – auch der Ölpreis stieg deutlich. Die ING Bank warnt jedoch vor zu viel Optimismus. Es sei völlig offen, was nach den 90 Tagen passiert. Ohne eine langfristige Lösung bleibe die Nachfrage, besonders aus China, weiterhin unsicher – und das könne den Ölmarkt belasten.
Auch das weltweite Angebot rückt wieder stärker in den Fokus. Laut ING bleiben die Fördermengen im OPEC+-Verbund hoch. Sollten die geplanten Produktionsausweitungen im Mai und Juni wie angekündigt umgesetzt werden, könnte der Markt überversorgt bleiben. Das würde den Preisdruck aufrechterhalten.
Auch von politischer Seite gibt es neue Entwicklungen, die den Ölmarkt beeinflussen könnten. In Libyen drohen erneut Unruhen, was die dortige Ölproduktion kurzfristig stören könnte. Gleichzeitig richten sich die Blicke auf zwei diplomatische Brennpunkte: Zum einen laufen Atomverhandlungen mit dem Iran, die bei Erfolg zu einer Lockerung der Sanktionen führen könnten – dadurch käme wieder mehr iranisches Öl legal auf den Weltmarkt. Zum anderen gibt es Hoffnungen auf Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine. Sollte es hier zu Annäherungen kommen, könnten auch gegen Russland gerichtete Sanktionen gelockert werden, was ebenfalls das globale Ölangebot erhöhen würde.
Börsendaten 13.05.2025 um 09:15 Uhr
ICE-Gasoil JUN 613.50$
ICE-Brent JUL 65.09$
NY-Rohöl WTI JUN: 62.11$
US-Dollar/CHF: 0.8428
Rheinfracht nach Basel: 64.00