18. Juli 2025
Knappe Vorräte, feste Preise – Bullen übernehmen das Ruder
Trotz anhaltender Unklarheit über die US-Zollpolitik unter Donald Trump zeigt sich der Ölmarkt derzeit unbeeindruckt. Zwar bergen mögliche Handelskonflikte zwischen den USA und anderen Wirtschaftsregionen ein erhebliches Risiko für den globalen Handel und damit auch die Ölnachfrage, doch Trumps erratischer Kurs und die oft kurzfristige Entschärfung solcher Konflikte führen dazu, dass Händler dieses Risiko momentan weitgehend ausblenden.
Stattdessen richtet sich der Fokus auf handfestere Marktsignale: Der Produktionsausfall in Kurdistan – wenn auch mengenmässig überschaubar – verschärft in Kombination mit niedrigen Lagerbeständen in Cushing und dem ARA-Raum sowie einer stabilen Sommernachfrage die ohnehin angespannte Versorgungslage. Diese Konstellation liefert den Bullen am Markt derzeit kräftigen Rückenwind.
Während die OPEC ihre Fördermengen im August und September schrittweise erhöhen will und auch aus Kurdistan durch eine mögliche Wiederinbetriebnahme der Kirkuk-Ceyhan-Pipeline zusätzliches Öl fliessen könnte, bleiben vor allem die Produkte das Zugpferd der Preisentwicklung. Besonders bei Mitteldestillaten wie Gasoil sorgen die knappen Vorräte immer wieder für ausgeprägte Backwardation-Strukturen im Frontmonat – ein klares Indiz für mögliche Short-Squeeze-Situationen.
Börsendaten 18.07.2025 um 07:51 Uhr
ICE-Gasoil AUG: 733.50$
ICE-Brent SEP: 69.82$
NY-Rohöl WTI AUG: 67.84$
US-Dollar/CHF: 0.8035
Rheinfracht nach Basel: 44.00