Fester Wochenstart trotz OPEC+ Entscheidung

Die Ölpreise sind trotz der angekündigten OPEC+ Förderausweitung ab Juli um 411'000 Barrel pro Tag mit leichten Gewinnen in die Woche gestartet. Der Schritt war weitgehend erwartet worden, nachdem zuvor über eine deutlich grössere Anhebung spekuliert wurde.

Zusätzliche Spannungen ergeben sich durch Angriffe der Ukraine auf russische Militärziele und wachsende Spannungen rund um das iranische Atomprogramm. Entscheidend für den Markt bleibt, ob Sanktionen gegen Russland und den Iran verschärft oder gelockert werden.

Aus den USA gibt es ebenfalls neue Unsicherheiten. Präsident Donald Trump kündigte am Wochenende eine Verdopplung der Zölle auf Stahlimporte an – und das zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Beziehungen zur EU zuletzt leicht verbessert hatten. Noch ist unklar, ob die Ankündigung tatsächlich umgesetzt wird, denn rechtlich ist Trumps Zollpolitik weiterhin umstritten. Die Märkte reagieren sensibel auf jede Verschärfung im transatlantischen Handel, da sie das Wachstum bremst – und damit die Ölnachfrage beeinträchtigen könnte.

Auch innerhalb der OPEC+ zeichnet sich ein gewisser Dissens ab. Saudi-Arabien, das die Produktionskürzungen massgeblich getragen hatte, drängt nun auf eine rasche Rückgewinnung von Marktanteilen und will gleichzeitig Länder wie Kasachstan und Irak, die ihre Quoten nicht eingehalten hatten, stärker zur Disziplin anhalten. Russland hingegen, der wichtigste Partner im Bündnis, hätte eine ruhigere Gangart bevorzugt. Die weitere Entwicklung innerhalb des Bündnisses bleibt daher spannend – insbesondere mit Blick auf die Zeit nach Juli.

Trotz kurzfristiger Preiszuwächse bleibt der Markt fundamental schwach: Die Überversorgung besteht fort, die geopolitischen und handelspolitischen Risiken bleiben hoch. Auch in der Schweiz sind steigende Inlandpreise zu erwarten

Börsendaten 02.06.2025 um 09:20 Uhr

ICE-Gasoil JUN 613.25$

ICE-Brent JUL 64.42$

NY-Rohöl WTI JUN: 62.66$

US-Dollar/CHF: 0.8192

Rheinfracht nach Basel: 35.00